Bell / Boeing V-22 Osprey

zurück

Technische Daten
Hauptrotordurchmesser: 11,58 m
Länge: 17,47 m
Triebwerk: 2 Allison T406-AD-400-Turbinen (je 6150 WPS)
Leergewicht: 14612 kg
Startgewicht: 24000 kg
Höchstgeschwindigkeit: 583 km/h
Reisegeschwindigkeit: 509 km/h
Reichweite: 2200 km mit Reserve
Hersteller / Land: Bell & Boeing / USA
 

Der Bell/Boeing V-22 Osprey (Osprey=Fischadler) absolvierte seinen Erstflug am 19.3.1989 und ist das erste, sogenannte Kipprotorflugzeug oder auch Tiltrotor der Welt, das in Serie gefertigt und dann in den Truppendienst gestellt werden soll. Die Osprey ist somit kein Hubschrauber, gehört jedoch zur Kategorie der Drehflügler. Vorige Modelle, wie der Bell XV-15, dienten lediglich zu Testzwecken und die Ergebnisse und Erfahrungen flossen in den Bell V-22 ein.
Das Kipprotorflugzeug ist eine Mischung aus Hubschrauber und Flugzeug. Daher kann es wie ein Hubschrauber senkrecht starten, auf der Stelle schweben und sich um die eigene Achse drehen, dabei jedoch wie ein Flugzeug wesentlich schneller als ein Hubschrauber fliegen. Das Geheimnis des Kipprotorflugzeuges sind seine schwenkbaren Rotoren, die nach oben gerichtet für den nötigen Auftrieb beim Start oder im Schwebeflug sorgen (wie beim Hubschrauber). Später werden sie nach vorne gerichtet und sorgen so für die nötige Geschwindigkeit, damit nun die Tragflächen für den Auftrieb sorgen (wie beim Flugzeug).
Beim Militär wird er für Truppentransporte, zur elektronischen Kriegsführung und als Rettungs- und Kampfunterstützungshubschrauber eingesetzt. Für einen Transport können die Rotoren gefaltet und die Tragflächen beigeklappt werden.
Eines der letzten Testprogramme beinhaltete den Absprung von Fallschirmspringern des US Marine Corps aus ca. 3300 Meter Höhe. Am 25. Juli stellte Bell das erste Versuchsmuster vor. Die Maschine wurde aus einem der der ersten Prototypen umgebaut und erhielt unter anderem eine Betankungssonde, umfangreiche Avionik für Einsätze bei Nacht und schlechtem Wetter sowie größere Tanks, wodurch die Flugzeit um ca. anderthalb Stunden erhöht wurde.
Zusammen mit einer zweiten CV-22 soll das Versuchsmuster nun einer zweijährigen Versuchserprobung unterzogen werden. Die Truppenversuche des MV-22 des US Marine Corps wurden nach dem Absturz einer Maschine ebenfalls wieder aufgenommen.
Ursprünglich wurde 1994 die Serienfertigung auf 1997 festgelegt, dieses Datum ist jedoch längst überschritten. Das Airforce Special Operations Command ist jedoch zuversichtlich, dass die Testprogramme erfolgreich verlaufen und sie die ersten sechs von 50 Maschinen ab 2004 erhalten.

 

Version vom 07.07.2024