EH Industries ist eine von Agusta und Westland im Jahre 1980 gegründete Firma, später fusionierten jedoch bei Hersteller zu AgustaWestland. Das Ziel war eine Entwicklung eines U-Boot Jagdhubschraubers für die englische und italienische Marine. Während der Entwicklung stieg jedoch auch auch das zivile Interesse an dem Hubschrauber. Daher wurden drei Grundtypen entwickelt, jedes Auftraggeberland modifizierte jedoch die Grundausstattungen wodurch im Grunde genommen neue Typen entstanden. Westland war dabei für die Entwicklung der Zivilversion, Agusta für die militärische Transportversion und beide je zur Hälfte für die Marineversion verantwortlich.
Der erste Prototyp absolvierte seinen Erstflug am 9.10 1987. Die zivile Version soll zur Versorgung von Bohrinseln und als Transporthubschrauber genutzt werden, da er sehr leise, wartungsarm und günstig in den Flugkosten ist.
Ende März dieses Jahres (2000) wurde das Testprogramm bei extremer Kälte abgeschlossen. Der EH 101 musste dabei lange Schwebeflüge und Flüge in 2100 m Höhe bei Extremtemperaturen von bis zu -50 Grad Celsius absolvieren.
Die Royal Navy verwendet den Merlin HM Mk1 zur U-Boot-Jagd und soll somit den Sea King ersetzen.
Sie benötigt 44 Maschinen wovon die Hälfte bereits ausgeliefert wurde, das Auftragsvolumen umfasst so 5,028 Mrd. Pfund (8,3 Mrd. Euro), 500 Mil. mehr als ursprünglich vorgesehen.
Der Merlin HM Mk 1 ist mit einem Autopiloten, neuester Avionik, Multifunktionsdisplays mit digitalen Karten, taktischen Funkgeräten und einer Seilwinde ausgestattet. Zur aktiven U-Boot-Jagd besitzt er ein Thomson Marconi Tauchsonar, das bis zu 750m herabgelassen werden kann. Für die passive U-Boot-Jagd ist er mit zwei Magazinen für Sonarbojen ausgestattet. Ferner besitzt er ein Blue-Kestrel-5000 360 Grad Rundumsichtradar von BAE Systems unter dem Bug und ein Orange-Reaper-System mit sechs Antennen für die Überwachung von 2000 verschiedenen gegnerischen Sendertypen. Für die letztendliche U-Boot-Bekämpfung ist der Merlin mit vier Torpedos vom Typ Stingray bestückt, eine Bestückung mit Anti-Schiffs-Lenkraketen ist zwar momentan noch nicht realisiert worden jedoch möglich und vor allem wünschenswert.
Die Royal Airforce (RAF) verwendet den Merlin HC Mk3 für den Transport von Truppen und Gerät.
Sie benötigt 22 Maschinen wovon bereits sechs Maschinen übergeben wurden, bis 2001 sollen schließlich alle Maschinen ausgeliefert worden sein.
Der Merlin HC Mk3 besitzt im Grunde genommen die gleiche Ausrüstung wie die U-Boot-Jagd-Version, er ist jedoch mit einer vereinfachten Avionikausrüstung ausgestattet.
Zur weiteren Ausrüstung gehört eine Heckladerampe, Restlichtverstärker-Brillen, ein umfangreicheres Eloka-System, eine Luftbetankungssonde und MGs zur Verteidigung. Bei Bedarf kann ein FLIR in der Nase hinzugefügt werden.
Die italienische Marine hingegen benötigt nur 16 Maschinen, verwendet jedoch drei verschiedene Versionen.
Acht EH-101 werden für die U-Boot-Jagd verwendet. Die Ausstattung gleicht sehr der Ausstattung der Royal Navy, es werden jedoch viele italienische Systeme verwendet. Ferner gehört zur Grundausstattung die Bestückung mit Marte-Mk2-Anti-Schiffs-Lenkraketen.
Vier EH-101 werden für Frühwarnaufgaben verwendet und sind daher mit dem besseren Eliradar HEW-784 ausgestattet. Vier weitere Maschinen mit vereinfachter Ausführung sind für den Transport von Luftlandetruppen vorgesehen.
Zu den neuen Abnehmern gehört Kanada, das 15 Maschinen für SAR-Einsätze bestellt hat. Die kanadische Version trägt die Bezeichnung EH-101 Cormorant und wird preislich etwas billiger sein, da sie auf der Zivilversion mit Heckladerampe und Seilwinde basiert.