Die Alouette I (Alouette = Lerche) war der erste erfolgreiche französische und gesamt europäische Hubschrauber der Nachkriegszeit und legte den Grundstein der heutigen europäischen Hubschrauberindustrie, welche durch Eurocopter repräsentiert wird.
Nach dem zweiten Weltkrieg engagierte die französische SNCASE (Societe Nationale des Constructions Aeronautiques Sud Est; später Sud Aviation und Aerospatiale, heute Eurocopter) den aus dem Kriege berühmten deutschen Ingenieur Henrich Focke, der mit dem Neubau seiner Fa 223 aus dem Kriege unter der Bezeichnung SE 3000 begann.
Als Experimentalhubschrauber folgte das ebenfalls einsitzige Nachfolgemodell SE 3101, welches nun einen Haupt- und zwei Heckrotoren auf einem V-förmigen Leitwerk anstatt der seitlichen Verwendung von zwei Hauptrotoren verwendete. Der Erstflug der SE 3101 erfolgte schließlich am 13. Juni 1948, Prof. Focke war zuvor aus dem Projekt ausgeschieden. Der dreiblättrige Hauptrotor hatte einen Durchmesser von 7,5m und eine Drehrichtung mit dem Uhrzeigersinn. Die SE 3101 wurde von einem 110 PS starken 4-Zylinder-Mathes-Motor angetrieben und wies aufgrund der Leichtbauweise ein Abfluggewicht von 520kg auf.
Aerospatiale setzte die Entwicklung ohne Focke fort und begann 1949 mit den parallelen Entwicklungen SE 3110 und SE 3120.
Die SE 3110 verwendete ebenfalls den doppelten Heckrotor war nun jedoch mit einer geschlossenen Kabine und zwei Sitzplätzen ausgestattet. Der Antrieb erfolgte durch einen 200-PS-Salmson-9NH-Motor. Am 10. Juni 1950 absolvierte die SE 3110 ihren Erstflug erfüllte jedoch nicht die Erwartungen und führte zur Einstellung dieses Musters.
Weitaus erfolgreicher verlief die Entwicklung der SE 3120, welche die Mutter der Alouette Reihe werden sollte. Die SE 3120 enthielt zahlreiche Neuerungen, wie eine drei sitzige Kabine und einen aus Stahlrohren geschweißten Heckausleger. Ferner verwendete die Alouette I einen einzigen Heckrotor, der rechts am Heck angebracht war. Antrieb und Hauptrotor wurden hingegen von der SE 3110 übernommen. Obwohl die Alouette I im Juli 1953 mehrere Weltrekorde aufstellte, wurden aufgrund technischer Probleme insgesamt nur zwei Prototypen gebaut und wurde nie in Serie gefertigt.